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Damals

Am 27. Mai 1876 wurde das ehemalige Offizierscasino des 2. Hannoverschen Infanterie-Regiments Nr. 77 eingeweiht.

Hier ein kurzer Rückblick:

Der für das Königreich Hannover so unglückliche Ausgang des Krieges 1866 brachte für den Sieger, den König von Preußen, einen ernormen Zuwachs an Land. Nicht nur Hannover, auch Schleswig-Holstein, Nassau und Frankfurt am MAin wurden somit preußisch.

Unmittelbar nach Ende des Krieges wurde die preußische Armee vergrößert. Durch "Allerhöchste Kabinetts-Order" wurde angeordnet, wegen "erhöhter Kriegsbereitsschaft" in jedem Bataillon eine fünfte Kompanie zu bilden.

Aus den 16 Divisionen wurden 16 neue Infanterie-Regimenter herausgelöst und erhielten die Nummern 73 bis 88. Das aus den vierr brandenburgischen Regimentern der 5. Divison hervorgegangene neue Regiment Nr. 77 formierte sich in Dresden und wurde als hannoversches Regiment konzipiert, zumal 1867 die ersten Rekruten aus Hannover zum nunmehr "2. Hannoverschen Infanterie-Regiment Nr. 77" abkommandiert wurden. Nach dem Krieg von 1870/71 wurde das Regimetn in die 20. Division übernommen und Celle als Garnisonsort zugewiesen. Zum damaligen Zeitpunkt war die große 77er Kaserne noch im Bau.

Für das damals bereits bestehende Offizierscasino, welches heute als Lohnsteuerstelle für das Finanzamt Celle genutzt wird, wurde das repräsentative Gebäude im Renaissancestil erstellt.

Im Erdgeschoss befanden sich Räumlichkeiten für den täglichen Verkehr, Vorzimmer, Lesezimmer, altdeutsches Zimmer, Billardzimmer, löeiner Speisesaal, Küche, sowie 2 Wohnungen für Offiziere und Rechnungsführer.

Der erste Stock enthielt ein elegantes Empfangszimmer, Trinkzimmer und Gesellschaftsräume, sowie den glanzvollen Saal, der das gesamte Mittelgebäude ausfüllt. Eine Musikloge ist im Dachgeschossbereich integriert worden.

Es wurden hier großartige Feste gefeiert. Das Offiziersgebäude wurde zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der gesamten Region und erinnert an Epochen mondäner Zeiten.

Dem etwa 100 m langen und 70 m breiten Garten mit seinen herrlichen Bäumen galt ebenfalls Bewunderung bei der großen Einweihungsfeier an der Seine Exzellenz, der Staats- und Kriegsminister von Kameke, Seine königliche Hoheit Prinz Albrecht von Preußen, der Neffe Kaiser Wilhelms des I., hohe Offiziere, Generäle, Regimentskommandeure und viele weitere Honoratioren des Magistrats der Stadt Celle teilnahmen. Selbst Kaiser Wilhelm II. gastierte Anfang des Jahrhunders bei einem Besuch in Celle an diesem Ort.

Nach 1945 diente das Gebäude des ehemaligen Offiziers-Casinos den in Celle stationierten britischen Truppen, zeitweise acuh als "Offiziers- und Feldwebelmesse. Seit 1955 auch als "39. Army Education Center".
In den Jahren 1989-91 wurde das Gebäude mit viel Liebe zum Detail und in Zusammenarbeit mit der Stadt Celle unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes zu einem neuzeitlich ausgerichteten Gesellschaftshaus mit Erlebnisgastronomie umfassend restauriert und umgebaut.

Zum Andenken an den, in den Kämpfen in Südwestafrika im Jahre 1905 gefallenen Reiter Chr. Reinecke, ehemaliger Musketier der 8. Kompanie, stiftete das Offizierskorps des Regiments einen Gedenkstein, der heute gegenüber dem Eingang zum STADTPALAIS Celle steht.

Das Stadtpalais Celle war jahrzehntelang gesellschaftlicher Mittelpunkt der Stadt Celle.

Seit 1945 diente das ehemalige Offizierskasino den britischen Truppen als Offiziers– und Feldwebelmesse. Herrschaftliche Empfänge und rauschende Ballnächte hinterließen ihre Spuren der Vergangenheit.

Dann folgte ein längerer Zeitraum des Leerstandes, bis 1988 eine Idee geboren und umgesetzt wurde.

Celle sollte wieder ein Gesellschaftshaus für Unterhaltung , Konzerte, Tanz und Feierlichkeiten jeglicher Art erhalten.

Mit viel Liebe zum Detail wurde hier renoviert, modernisiert restauriert und saniert.

Ein elementarer Eingriff in das gesamt Gebäude war die Schaffung eines neuen großzügigen Treppenhauses.

Hinsichtlich der inneren Farbgebung wurde insbesondere auf die Restaurierung der Deckenmalerei, der Malerei an den Pilastern und Kapitelen größter Wert gelegt.

Hier wurden mit aufgekochten Farben und Tinkturen durch
Restauratoren entsprechende Anstriche aufgebracht.

Dann folgte der 09. November 1990. Das alte Regimentshaus mit einem Areal von 6.011 qm; und einer Gebäudefläche von über 1.500 qm2; erwachte zu neuem Leben.